Sonntag, 2. Februar 2014

Rezension: Wiedersehen in Hannesford Court von Martin Davies

Ein Buch meiner Weihnachts-Bestellung war „Wiedersehen in Hannesford Court“ von Martin Davies. Auf dieses Buch war ich im Adventskalender des dtv Verlags aufmerksam geworden und musste es unbedingt lesen. An sich wäre es eine perfekte Weihnachts-Lektüre gewesen, hat sich aber auch im Januar ganz gut geschlagen. Ein bisschen hin und her gerissen bin ich dann unterm Strich aber doch.

„Wiedersehen in Hannesford Court“ von Martin Davies
dtv Verlag
336 Seiten
14,90 € (Klappbroschur)








Tom Allen kommt nach seiner Zeit an der Front im Jahr 1919 das erste Mal wieder nach Hannesford Court, dem Landsitz der Familie Stansbury. Vor Ausbruch des ersten Weltkrieges hat er hier mit seinen Freunden (den Kindern der Familie und deren Clique) eine fröhliche und übermütige Zeit verbracht. Hinter der unbeschwerten Fassade schienen sich jedoch schon vor dem Krieg mehr zu verbergen, als Tom ahnte. Während des letzten Balles in Hannesford Court erlitt einer der Gäste einen Herzinfarkt. Der Sohn des Gastes erhielt kurz vor seinem Tod einen seltsamen Brief von dem alten Herren in dem er berichtete, dass er „Schreckliches“ in Hannesford Court beobachtete. Tom Allen versucht nun den Geschehnissen auf den Grund zu gehen.
Die Geschichte von „Wiedersehen in Hannesford Court“ ist etwas umständlich nachzuerzählen und braucht auch im Buch eine Weile, bevor sie Fahrt aufnimmt. Die ersten Kapitel waren recht zäh und ich habe mich gefragt, ob ich richtig in die Geschichte reinkommen würde. Nach ungefähr dem ersten Drittel des Buches war ich dann komplett in Hannesford Court mit seinem gesellschaftlichen Leben, den Intrigen und persönlichen Zerwürfnissen abgetaucht.
Die Sprache ist sehr detailliert und voll schöner Beschreibungen und passt zur feinen Gesellschaft in der die Handlung stattfindet. Die Abschnitte der Handlung, in denen Tom Allen mittels Gesprächen und eigenen Nachforschungen den Geheimnissen in Hannesford Court nachgeht haben für mich den eigentlichen Charme des Buches ausgemacht. Der Protagonist ist unheimlich sympathisch und trotzdem nicht makellos, seine Zeit während des Krieges beschäftigt ihn wie so viele andere junge Männer seiner Generation. Die so auftretende Kluft zwischen der oberflächlichen Gesellschaft und dem Protagonisten, der diesen schönen Schein hinterfragen möchte, war sehr interessant.
Richtig vom Hocker gehauen hat mich das Buch dann leider unterm Strich trotzdem nicht. Nach dem zähen Start hatte es zwar einen spannenden Mittelteil und ein interessantes Ende zu bieten, war jedoch kein Buch, das mit ganz neuen Ideen daherkommt.
Es fällt mir schwer dieses Buch gerecht zu bewerten, es ist ganz sicher kein schlechtes Buch, aber auch nicht so gut wie andere der mit 4-Ratten bewerteten Bücher. Eine mittelmäßige 3-Ratten-Bewertung ist eigentlich auch wiederum fast zu schlecht für „Wiedersehen in Hannesford Court“… trotzdem vergebe ich 3 von 5 Leseratten (mit Tendenz nach Oben) für diese Geschichte.

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